Am 7. Spieltag der EHF Champions League wartet am Samstag, 11. November, 20 Uhr, in der MHP-Arena das bisher wohl schwerste Spiel der Saison auf die SG BBM Bietigheim. Mit Győri Audi ETO KC ist einer der Favoriten auf den Gewinn der europäischen Königsklasse in Ludwigsburg zu Gast.
Drei Tage nach dem 40:21-Auswärtssieg beim BSV Sachsen Zwickau treffen die SG-Ladies am Samstagabend in der EHF Champions League mit dem ungarischen Topteam Győri ETO KC auf eine der besten Mannschaften Europas. Obwohl die Bietigheimerinnen zuletzt auswärts gegen Odense Handbold erstmals in dieser Saison beide Punkte abgeben mussten, steht die SG BBM sensationell mit zehn Punkten aus sechs Spielen weiterhin auf Platz zwei der Gruppe A. Getoppt wird diese Bilanz nur von den Ungarinnen, die bisher alle ihre sechs Spiele gewinnen konnten. Somit hat sich die SG BBM mit den nicht zu erwartenden Siegen gegen die Übermannschaften CSM Bucaresti und Brest Bretagne Handball dieses Spitzenspiel der Gruppe A redlich verdient.
Györi Audi ETO KC dominiert den ungarischen Frauenhandball seit fast 20 Jahren. Insgesamt 17 Meisterschaften und 15 Pokalsiege konnte der Verein aus dem Westen Ungarns auf nationaler Ebene bisher feiern. Dazu gewann Györi zwischen 2013 und 2019 insgesamt fünf Mal die EHF Champions League. In den vergangenen drei Jahren erreichte man hier jeweils das Final Four, verlor 2022 erst im Finale und wurde 2021 sowie 2023 Dritter. Eng mit diesen Erfolgen verknüpft ist Ambrosio Martin. Der spanische Trainer war von 2012 bis 2018 sowie von 2021 bis 2023 für das Team aus Györ verantwortlich. Nach seinem Wechsel auf den Posten des spanischen Nationaltrainers wurde in diesem Sommer Ulrik Kirkely, der zuvor drei Jahre in Odense gearbeitet hat, sein Nachfolger. Unter dem Dänen setzt sich die Dominanz des amtierenden ungarischen Meisters fort. Anfang September kassierte das Team bei Mosonmagyaróvári KC SE die bisher einzige Saisonniederlage. Aktuell führt Györi mit 18 Punkten aus zehn Spielen die heimische Liga an und hat auf europäischer Ebene noch eine weiße Weste. Während zwei der drei Heimspiele mit über zehn Toren Differenz gewonnen wurden, waren die Auswärtsspiele der Ungarinnen bisher deutlich enger. In Brest gewann Györi nur mit einem Tor Unterschied. In Bucuresti und zuletzt in Sävehof sicherte sich das Kirkely-Team den Sieg mit einem Drei-Tore-Vorsprung.
Die Mannschaft ist gespickt mit internationalen Topspielerinnen und besteht ausschließlich aus hochdekorierten Nationalspielerinnen. Aus dem starken Kollektiv ragen die dänische Torhüterin Sandra Toft als Welthandballerin 2021 sowie die norwegische Spielmacherin Stine Bredal Oftedal als Welthandballerin 2019 heraus. Györis beste Torjägerin der laufenden Champions-League-Saison ist die Kreisläuferin Kari Brattset Dale mit 26 Treffern, die nach der Geburt ihres Sohnes Anfang des Jahres auf die Platte zurückgekehrt ist.
Auf Bietigheimer Seite trifft Kelly Dulfer gleich zweimal in acht Tagen auf ihren zukünftigen Verein –das Rückspiel in Ungarn steigt nur eine Woche später. Nach dieser Saison und drei überaus erfolgreichen Jahren bei den SG-Ladies wechselt die niederländische Nationalspielerin nach der laufenden Saison nach Györi. Den umgekehrten Weg ist in diesem Sommer Rechtsaußen Dorottya Faluvegi gegangen. Die ungarische Nationalspielerin hat in den vergangenen vier Jahren in ihrem Heimatland einmal den Pokal sowie zweimal die Meisterschaft gewonnen und stand bei den bisherigen zwei Aufeinandertreffen noch im Györi-Trikot auf dem Feld. Dabei musste sich die SG BBM in der Gruppenphase der Champions-League-Saison 2020/21 zweimal geschlagen geben. Während das Bietigheimer Heimspiel mit 20:37 deutlich verloren ging, hielten Xenia Smits & Co. in Ungarn besser mit, verloren aber dennoch mit 28:32. Im dritten Duell der beiden Teams wird es für die SG-Ladies darum gehen, noch mehr dagegenzuhalten, um die Chancen auf ein Weiterkommen auf europäischem Parkett zu erhöhen.
SG BBM Cheftrainer Jakob Vestergaard: „Es wird für uns alle ein besonderes Spiel gegen den fünfmaligen Champions-League-Sieger. Györ hat eine tolle Mannschaft und seine Favoritenrolle bisher bestätigt. Wir wollen zeigen, dass wir zu Recht auf dem zweiten Tabellenplatz stehen und müssen deshalb eine Topleistung abliefern.“
Anwurf des „Matches of the Week“ des Spieltages ist um 20 Uhr in der Ludwigsburger MHPArena.
Geleitet wird die Begegnung von den montenegrinischen Schiedsrichterinnen Jelena Vujacic und Andjelina Kazanegra.
Das Spiel ist auf den Streamingdiensten DAZN und DYN zu sehen.