In den Play-offs der EHF Champions League geht es für die HB Ludwigsburg um den Einzug ins Viertelfinale. Am Sonntag, 23. März gastiert RK Krim Mercator Ljubljana zum Hinspiel in der Barockstadt. Anwurf ist um 14 Uhr in der MHP-Arena. Schiedsrichter plus eine Begleitperson haben freien Eintritt.
Die Generalprobe ist gelungen. Beim souveränen 41:28-Derbysieg gegen TuS Metzingen in der Handball Bundesliga Frauen (HBF) am Mittwochabend konnten sich alle Ludwigsburgerinnen ein gutes Gefühl holen. Das ist wichtig, denn nach dem DHB-Pokalsieg und der sicheren Hauptrunden-Meisterschaft richtet sich der Fokus der HBL jetzt voll auf Königsklasse. In den Play-offs der EHF Champions League geht es in Hin- und Rückspiel um den Einzug ins Viertelfinale. Mit RK Krim Mercator Ljubljana wartet hier eine hohe Hürde auf den amtierenden Deutschen Meister. „Das ist eine interessante, aber auch sehr schwere Aufgabe“, weiß HBL-Cheftrainer Jakob Vestergaard.
Der Rokometni Klub – übersetzt Handballclub – aus der slowenischen Hauptstadt ist in seiner Heimat das Aushängeschild im Frauenhandball und sorgt auch international regelmäßig für Furore. Zweimal konnte RK Krim, wie der Klub verkürzt genannt wird, bereits die Champions League gewinnen (2001 und 2003), dazu drei weitere Male das Finale erreichen – zuletzt 2006. Auf nationaler Ebene ist das Team nahezu unangefochten. Seit 1995 wurde nur 2016 der Meistertitel verpasst, den sich Ljubljana bisher 29-mal sichern konnte. Dazu kommen 28 Pokalsiege, zuletzt 2023. Am Dienstagabend wurde die Hauptrunde der heimischen Liga mit einem souveränen 42:20 gegen ZRK Ptuj verlustpunkfrei beendet. Ab Ende März geht es in der Finalrunde gegen drei weitere Teams um die Meisterschaft. Im nationalen Pokal-Wettbewerb wartet Anfang April das FINAL4 in der heimischen Kodeljevo Hall.
Seit November 2024 steht die spanische Trainerlegende Ambrosio Martin an der Seitenlinie des RK Krim. Der 56-Jährige hatte Györi Audi ETO KC zwischen 2012 und 2018 zu vier Triumphen in der Königsklasse geführt und trainiert außerdem die spanische Nationalmannschaft um HBL-Kreisläuferin Kaba Gassama. Sein Team in Ljubljana setzt sich aus zahlreichen internationalen Topspielerinnen zusammen. „Sie haben eine überragende Kaderliste“, sagt Vestergaard und denkt dabei unter anderem an Ana Gros. Die 34-Jährige hat vergangene Saison mit Györi die Champions League gewonnen und ist anschließend in ihre slowenische Heimat zurückgekehrt. Mit 77 Treffern ist die rechte Rückraumspielerin die beste Werferin von RK Krim in der bisherigen Königsklassen-Saison. Unterstützt wird sie vor allem von zwei französischen Nationalspielerinnen auf der Spielmacherin-Position – Tamara Horacek und Grace Zaadi – sowie der slowenischen Nationalspielerin Tjaša Stanko. Außerdem steht Nina Zulic nach Babypause und Fingerbruch in Ludwigsburg vor ihrem Comeback. Am Kreis agiert unter anderem die 1,84 Meter große Nationalspielerin Montenegros Tatjana Brnovic.
Während die HBL in der Champions League-Hammergruppe B auf Rang fünf landete, haben sich die Sloweninnen mit einem 30:29-Heimsieg gegen HC Podravka Vegeta am letzten Spieltag auf den vierten Platz in Gruppe A vorgeschoben. Zuvor hatte sich die Mannschaft fünf weitere Siege und ein Unentschieden gesichert. Mit den Topteams Metz Handball, FTC-Rail Cargo Hungeria und CSM Bucuresti agierte RK Krim teilweise auf Augenhöhe, auch wenn in diesen Spielen am Ende keine Punkte heraussprangen. Dafür wurde unter anderem der amtierende EHF European League-Sieger Storhamar Handball Elite geschlagen. „Es ist für Ljubljana nicht die ganze Saison gut gelaufen, aber zuletzt immer besser. Deshalb erwarte ich ein 50:50-Spiel. Wir möchten das Hinspiel zuhause gerne gewinnen, denn das Rückspiel in Ljubljana wird nochmal schwerer“, sagt Vestergaard.
Es ist bereits das fünfe Duell zwischen dem Champions League-Finalisten der Vorsaison und dem zweifachen Königsklassen-Sieger. In den Spielzeiten 2020/21 und 2022/23 traf man jeweils in der Gruppenphase aufeinander. Nur einmal – im Heimspiel im Oktober 2022 – konnte der fünffache Deutsche Meister gewinnen. Der slowenische Serienmeister war dagegen zweimal erfolgreich, dazu endete eine Partie unentschieden. In dieser Spielzweit weisen beide Teams nach den 14 Gruppenspielen ein nahezu identisches Torverhältnis auf. Die HBL mit 391:411, RK Krim mit 390:404.
Für die HBL wird es darum gehen, sich gegen einen starken Gegner im Heimspiel eine möglichst gute Ausgangslage für das Rückspiel eine Woche später in der slowenischen Hauptstadt zu verschaffen. Dabei nicht mithelfen kann weiterhin Julia Niewiadomska (Kreuzbandriss). Die Einsätze von Anne With (Schulterprobleme) und Valentina Klemencic (krank), die vor der Saison von RK Krim in die Barockstadt gewechselt ist, sind noch fraglich. „Wir möchten wie immer eine gute Abwehr stellen und mit viel Tempo spielen“, gibt Vestergaard die Marschroute vor.
Anwurf ist um 14 Uhr in der MHP-Arena. Tickets sind vorab online bei Reservix und an allen Reservix-Vorverkaufsstellen sowie am Sonntag an der Tageskasse erhältlich. Alle Schiedsrichter, unabhängig in welcher Sportart, erhalten nach Vorlage eines entsprechenden Nachweises zwei Freikarten. Die Partie steht unter der Leitung der türkischen Schiedsrichterinnen Pinar Unlu Hatipoglu und Mehtab Simsek. Das Spiel wird auf den Plattformen von DAZN, DYN und EHF-TV übertragen.
