Die HB Ludwigsburg kann am zehnten Spieltag der EHF Champions League einen großen Schritt Richtung Play-off-Qualifikation machen. Am Sonntag, 19. Januar gastiert mit ZRK Buducnost Podgorica das Topteam Montenegros in der Ludwigsburger MHP-Arena. Anwurf ist um 14 Uhr.
Die HBL Ludwigsburg ist weiter auf der Erfolgswelle unterwegs. Seit der EM-Pause hat der Deutsche Meister alle fünf Spiele in der Handball Bundesliga Frauen (HBF) gewonnen und dazu zum Jahresauftakt in der Königsklasse vergangenen Sonntag ein 30:30-Unentschieden beim dänischen Ausnahmeteam in Esbjerg geholt. Nach dem klaren 37:25-Heimsieg gegen Vizemeister HSG Bensheim/Auerbach und der 23:33-Niederlage von Borussia Dortmund beim Thüringer HC ist die zurück an der HBF-Tabellenspitze. Auch in der Gruppe B der EHF Champions League haben sich in den vergangenen Tagen die Vorzeichen etwas verändert. Nach der vermeintlichen finanziellen Rettung im vergangenen Oktober musste Vipers Kristiansand in dieser Woche doch Insolvenz anmelden. Die EHF entschied am grünen Tisch, dass alle noch ausstehenden Spiele des dreifachen Champions League-Sieger mit 10:0 für den Gegner gewertet werden und die Vipers definitiv aus der Königsklasse ausscheiden. Damit muss die HBL nur noch ein weiteres Team hinter sich lassen, um die Play-offs zu erreichen. Im Spiel gegen ZRK Buducnost kann der Deutsche Meister in der heimischen MHP-Arena am Sonntagnachmittag einen großen Grundstein dafür legen. „Die neue Situation gibt dem Spiel eine große Wichtigkeit. Wenn wir gewinnen, brauchen wir nicht mehr viele Punkte. Wenn wir verlieren, bekommt Buducnost auch noch die Chance auf die Play-offs. Deshalb ist es ein sehr interessantes Spiel“, sagt HBL-Cheftrainer Jakob Vestergard.
Der Ženski Rukometni Klub – auf Deutsch Frauenhandballverein – aus der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica steht mit drei Punkten aktuell am Tabellenende der Gruppe B, während die HBL bereits sieben Punkte auf dem Konto hat. Bei einem Sieg im direkten Duell würden die Ludwigsburgerinnen in den verbleibenden vier Gruppenspielen zum sicheren Erreichen der Play-offs maximal noch drei Punkte benötigen. Bei einer Niederlage wäre der 35-fache montenegrinische Meister bis auf zwei Punkte dran. Deshalb ist man auf Seiten der HBL gewarnt. Zwar hat Buducnost mit 217 Toren die harmloseste Offensive aller Champions League-Teams der bisherigen Saison, stellt aber mit nur 262 Gegentreffern nach den Topteams aus Györi und Esbjerg die drittbeste Defensive der Gruppe B. Dazu hat die Mannschaft von Trainerin Bojana Popovic, eine ehemalige Weltklasse-Rückraumspielerin, sowohl bei der knappen 29:31-Niederlage in Odense, als auch beim sensationellen Punktgewinn gegen den amtieren Champions League-Sieger Györi (23:23) bewiesen, dass sie mit den europäischen Topteams mithalten kann. Am vergangenen Samstag gelang mit dem 26:20 gegen Kristiansand der erste Saisonsieg in der Königsklasse. Das Auswärtsspiel in der Hauptstadt Montenegros gewannen die Barockstädterinnen Mitte Oktober mit einem „super Spiel“ (Vestergaard) relativ deutlich mit 36:25. „Für uns ist es sehr wichtig, dass wir das Tempo kontrollieren. Wenn das nicht gelingt, haben wir gesehen, dass Buducnost eine sehr starke Mannschaft ist“, sagt Vestergaard über den Gegner, dessen Kader größtenteils aus montenegrinischen Nationalspielerinnen besteht. Beste Werferinnen des Teams sind Jelena Vukcevic (49) im rechten und Jelena Radivojevic (38) im linken Rückraum.
Im Kampf um zwei wichtige Punkte baut Jakob Vestergaard auch auf die Unterstützung der Fans in der heimischen MHP-Arena. „Ich hoffe, dass viele Zuschauer kommen. Wir brauchen eine überragende Stimmung.“ Tickets sind am Sonntagmittag an der Tageskasse sowie jederzeit online bei Reservix und an allen Reservix-Vorverkaufsstellen erhältlich. Für alle, die nicht in der Arena sein können, wird das Spiel auf den Plattformen von DAZN, DYN und EHF-TV übertragen. Die Partie steht unter der Leitung des ungarischen Schiedsrichterteams Miklós Andorka und Robert Hucker.
Foto: Jenny Behrend möchte mit ihrem Team am Sonntag wieder in der Champions League jubeln. (Quelle: Marco Wolf)