Zum elften Spieltag der EHF Champions League reist die HB Ludwigsburg nach Frankreich. Am Samstag, 25. Januar tritt der Deutsche Meister beim französischen Vizemeister Brest Bretagne Handball an. Anwurf ist um 18 Uhr in der Arena de Brest.
Nach dem 32:23-Auswärtssieg beim BSV Sachsen Zwickau in der Handball Bundesliga Frauen (HBF) und der anschließenden Fahrt im Schlafbus von Westsachsen an die Atlantikküste Frankreichs, ist der HBL-Tross bereits am Donnerstagmittag in Brest angekommen, um sich zu akklimatisieren und auf das nächste schwere Auswärtsspiel in der Königsklasse beim französischen Topteam am Samstagabend vorzubereiten.
Die HBL ist auf europäischer Ebene inzwischen seit drei Spielen ungeschlagen und hat sich nach dem insolvenzbedingten Rückzug der Vipers Kristiansand sowie dem 26:18-Heimsieg gegen ZRK Buducnost Podgorica auf dem fünften Platz der Gruppe B festgesetzt und einen großen Schritt Richtung Play-offs gemacht. Diese hat Brest bereits sicher. Die Französinnen stehen als Tabellenvierter zwar nur einen Platz, aber fünf Punkte vor den Ludwigsburgerinnen und haben mit Blick auf die zwei Punkte Rückstand auf den Zweitplatzierten Odense noch ein Auge auf die beiden Top-Plätze und den damit verbundenen direkten Viertelfinal-Einzug geworfen.
In der heimischen Liga steht der französische Vizemeister wieder auf Platz zwei – mit zehn Siegen aus zehn Spielen punktgleich mit Meister und Tabellenführer Metz Handball. In der Königsklasse verlor BBH am vergangenen Samstag beim amtierenden Champions League-Sieger Györi Audi ETO KC mit 27:28. Zuvor gab es in der heimischen Arena einen klaren 33:21-Erfolg gegen Rapid Bucuresti. Insgesamt präsentiert sich Brest sehr heimstark, schlug zuhause unter anderem Team Esbjerg und verlor nur gegen Györ und Odense denkbar knapp. Im Fokus steht dabei vor allem die Offensive von „Les rebelles“, wie das Team genannt wird. Brest stellt mit 328 Toren, gemeinsam mit Odense, den besten Angriff aller Champions League-Mannschaften der bisherigen Saison. Allerdings hat die HBL mit Johanna Bundsen einen ganz starken Rückhalt. Die schwedische Ausnahmetorhüterin zeigt bisher die mit Abstand meisten Paraden dieser Champions League-Saison (129).
Angeführt wird das von der langjährigen französischen Nationalspielerin Raphaelle Tervel trainierte Team von Anna Vyakhireva. Die 29-jährige Linkshänderin kam vor der Saison von Vipers Kristiansand, wo sie 2023 die Königsklasse gewann und bei den EHF Excellence Awards als beste rechte Rückraumspielerin der vergangenen Saison ausgezeichnet wurde. Mit 51 Treffern ist die russische Nationalspielerin beste Werferin beim zweifachen französischen Meister. Mit Katharina Filter, der mit Blick auf die prozentuale Fangquote besten Torhüterin der aktuellen Champions League-Saison, und Annika Lott im linken Rückraum stehen auch zwei deutsche Nationalspielerin im BBH-Kader.
HBL-Cheftrainer Vestergaard weiß um die Schwierigkeit des Spiels, blickt jedoch nach den letzten Ergebnissen selbstbewusst in die Partie: “Natürlich wird das eine schwierige Aufgabe in Brest. Das haben wir bereits in der vergangenen Saison erlebt und diese Schwere erwarte ich auch am Samstagabend. Trotzdem gehen wir mit viel Selbstvertrauen in dieses Duell. Meine Mannschaft hat zuletzt gute Ergebnisse in der Champions League und in der Liga erzielt und diesen Schwung gilt es nun auch in Brest auf das Spielfeld zu bringen. Wir brauchen eine stabile Abwehr, müssen die richtigen Entscheidungen treffen und unsere Fehler so gering wie möglich halten. Dann haben wir die Möglichkeit auch in Brest Punkte mitzunehmen.”
Auf Ludwigsburger Seite hofft man, dass Jenny Carlson, die in Zwickau umgeknickt ist, zur Verfügung steht, um beim Unternehmen erster Punktgewinn in Brest mitzuhelfen. Bisher hat der Deutsche Meister seine drei Gastspiele an der Atlantikküste verloren, konnte die Französinnen zuhause aber im Herbst 2023 sensationell mit 34:30 schlagen und Ende 2022 ein Unentschieden holen. Anwurf ist um 18 Uhr in der Arena de Brest. Das Spiel wird auf den Plattformen von DYN, DAZN und EHF-TV übertragen und von den serbischen Schiedsrichterinnen Vanja Antic und Jelena Jakovljevic geleitet.
Foto: Jenny Carlson tritt am Samstagabend gegen ihren ehemaligen Club an (Quelle: Marco Wolf)