Am Samstag, 5. April, wartet mit dem Duell gegen die Sport-Union Neckarsulm am 22. und damit letzten Spieltag der Handball Bundesliga Frauen (HBF) nochmal ein Lokalderby auf die HBL. Anwurf ist um 19 Uhr in der MHP-Arena.
Ehe es vor dem Start der erstmalig ausgetragenen Play-Offs um die Deutsche Meisterschaft nochmal in eine Nationalmannschaftspause geht, steht das letzte Spiel der HBF-Hauptrunde an. Drei Tage nach dem 27:24-Auswärtserfolg bei der HSG Blomberg-Lippe kommt es für die Barockstädterinnen in der heimischen MHP-Arena zum Schwaben-Duell gegen die Sport-Union Neckarsulm. Keine 45 Kilometer über die A81 trennen die Heimspielstätten der beiden Teams. „Es ist immer wichtig, ein Derby zu gewinnen. Deshalb hoffe ich, dass viele Zuschauer kommen und uns unterstützen“, sagt HBL-Cheftrainer Jakob Vestergaard. Karten sind vorab an allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie im Online-Ticketshop und am Samstag an der Abendkasse erhältlich.
Während Ludwigsburg bekanntermaßen den ersten Platz sicher hat, entscheidet sich für die Sport-Union im Spiel in der Barockstadt der weitere Saisonverlauf. Aktuell stehen die Neckarsulmerinnen auf Tabellenplatz neun, der die Relegation um den Klassenerhalt bedeuten würde. Allerdings könnte dem Team von Trainer Thomas Zeitz auf den letzten Drücker noch der Sprung auf den Play-Off-Zug gelingen. Wenn Neckarsulm in Ludwigsburg mehr Punkte holen sollte, als FRISCH AUF Göppingen im Parallelspiel gegen die HSG Blomberg-Lippe, würde die SUN aufgrund der besseren Tordifferenz an den Göppingerinnen vorbeiziehen und sich den achten Platz sichern. „Es ist ein sehr wichtiges Spiel für Neckarsulm“, weiß Vestergaard, betont aber auch die Bedeutung für die HBL. „Wir wollen zum Abschluss der Hauptrunde gewinnen, um unseren Flow zu behalten.“
Fixpunkt im Neckarsulmer Spiel ist Munia Smits. Die linke Rückraumspielerin ist mit 132 Treffern nach Johanna Reichert vom Thüringer HC (189) die zweitbeste Werferin der HBF. „Sie macht es in dieser Saison sehr gut und hat viele Tore erzielt“, lobt Vestergaard die jüngere Schwester von HBL-Kapitänin Xenia Smits. Im Tor der Sport-Union zeigt die österreichische Nationaltorhüterin Lena Ivančok die drittmeisten Paraden der Liga. Dazu befindet sich das gesamte Neckarsulmer Team im Endspurt der Hauptrunde in starker Form. Nach nur zwei Siegen bis zur EM-Pause, hat der Tabellenneunte inzwischen 16 Punkte gesammelt und vier der vergangenen fünf Spiele gewonnen. Einzig der Auswärtsauftritt bei Borussia Dortmund ging nach zwischenzeitlicher Führung verloren. Am Mittwochabend kehrte die Zeitz-Sieben mit einem 30:25-Erfolg gegen TuS Metzingen in die Erfolgsspur zurück und wahrte die Play-Off-Chance. Es war bereits der sechste Heimsieg in Folge, nachdem in der heimischen Ballei-Sporthalle Anfang Februar sogar der Thüringer HC mit 29:26 geschlagen wurde.
Die Ludwigsburgerinnen werden den Gegner also keinesfalls unterschätzen, um die Hauptrunde mit dem 19. Sieg in Folge auf nationaler Ebene abzuschließen. Nach der Länderspielpause beginnen für den Deutschen Meister mit dem Start der Play-Offs am 16. April gegen den Achtplatzierten – also entweder Göppingen oder Neckarsulm – die entscheidenden Wochen in der Mission Titelverteidigung. Rund um die ersten Play-Off-Spiele findet außerdem das Viertelfinale in der EHF Champions League gegen Rekordsieger Györi Audi ETO KC statt. Deswegen ist Belastungssteuerung eines der entscheidenden Stichworte für Vestergaard: „Wir möchten mit allen Spielerinnen im Rhythmus bleiben und wenn möglich auch wieder ordentlich wechseln.“ Bis auf Julia Niewiadomska (Kreuzbandriss) steht nahezu der komplette HBL-Kader zur Verfügung. Der Einsatz von Jenny Carlson ist nach muskulären Problemen fraglich.
Anwurf ist um 19 Uhr in der Ludwigsburger MHP-Arena. Das Spiel wird von den Schiedsrichter-Brüdern Leon und Nico Bergmann geleitet. Für alle, die nicht in der Halle sein können, ist das Derby auf den Plattformen von Sportdeutschland.tv und DYN zu sehen.