HB Ludwigsburg steht im DHB-Pokalfinale – Umkämpfter Halbfinal-Sieg gegen Dortmund

Im zweiten Halbfinale des Haushahn FINAL4 in Stuttgart hat die HB Ludwigsburg am Samstagabend knapp gegen Borussia Dortmund gewonnen. Durch das 30:29 (13:10) zieht der amtierende Deutsche Meister ins DHB-Pokalfinale ein und trifft dort am Sonntagnachmittag, 02. März, auf die HSG Blomberg-Lippe. Anwurf ist um 15 Uhr in der Porsche-Arena.

Gerade einmal zehn Tage nach dem überzeugenden 40:29-Heimsieg im Spitzenspiel der Handball Bundeliga Frauen (HBF) traf die HB Ludwigsburg erneut auf Borussia Dortmund. Dieses Mal lieferten sich beide Mannschaften im Halbfinale des DHB-Pokals ein intensives und umkämpftes Duell. Die HBL konnte sich früh etwas absetzen, aber den Dortmunderinnen gelang es, immer wieder heranzukommen. Es blieb spannend bis in die Crunchtime, an deren Ende der amtierende Deutsche Meister mit 30:29 gewann und damit erneut ins Endspiel einzog. Beste Ludwigsburger Werferin war Anne With, die ein starkes Spiel zeigte und acht Tore beisteuerte.

Vor 3187 Zuschauern in der stimmungsvollen Stuttgarter Porsche-Arena begann das zweite Halbfinale sehr hektisch. Deborah Lassource erzielte per Siebenmeter das erste Tor des Spiels, ehe Xenia Smits und Veronika Mala die Begegnung innerhalb von 33 Sekunden drehten und mit dem 2:1 nach zwei Minuten für die erste Ludwigsburger Führung sorgten. Dabei prallte die tschechische Nationalspielerin unglücklich mit BVB-Torfrau Sarah Wachter zusammen, die daraufhin durch Tess Lieder ersetzt werden musste. Und die ehemalige Bietigheimerin fügte sich direkt mit zwei Paraden ein. Weil aber auch die HBL-Deckung von Beginn an stabil stand, sorgte Mala nach sechs Minuten mit dem 4:2 für die erste Zwei-Tore-Führung und erhöhte 120 Sekunden später auf 5:2. Auch Johanna Bundsen im Tor des amtierenden Deutschen Meisters war direkt im Spiel, wehrte im ersten Durchgang mit sechs Paraden über 37 Prozent der Bälle ab. Fast zehn Minuten blieb die schwedische Ausnahmetorhüterin ohne Gegentreffer und in der Offensive kam der HBL-Express immer mehr ins Rollen. Besonders das Tempospiel über Mala, die bereits in der ersten Hälfte fünf Mal erfolgreich war, funktionierte phasenweise richtig gut. Kaba Gassama und erneut Mala nach einem der markanten an der Schnur gezogenen Pässe von Bunsen bauten den Vorsprung auf 7:2 aus und zwangen damit BVB-Cheftrainer Henk Groener bereits nach elf Minuten zur ersten Auszeit. Anschließend stabilisierte sich die Deckung seines Teams, das dadurch schnell auf 4:7 verkürzte, ehe sich die Ludwigsburger Führung Mitte der ersten Hälfte bei vier Toren einpendelte. Durch eine kurzzeitige Umstellung der Dortmunderinnen auf Sieben-gegen-Sechs und die erste Strafzeit gegen die HBL, konnte der Tabellendritte der HBF vier Minuten vor der Pause auf 9:11 herankommen und HBL-Cheftrainer Jakob Vestergaard reagierte mit seiner ersten Auszeit. Anschließend gab Karolina Kudlacz-Gloc nur gut zwei Monate nach der Geburt ihres zweiten Kindes ihr Comeback, packte in der Deckung direkt gut zu und kassierte nach wenigen Augenblicken eine Zwei-Minuten-Strafe. Obwohl die HBL anschließend zeitweise in doppelter Unterzahl agieren musste, hielt Ludwigsburg den Vorsprung bei drei Toren und ging mit einer 13:10-Führung in die Halbzeit.

Nach dem Seitenwechsel verkürzte Alicia Langer schnell auf 11:13. Der BVB spielte im Angriff weiter im Sieben-gegen-Sechs und hinten mit offensiverer 5:1-Deckung. Doch die Ludwigsburgerinnen hielten den Vorsprung konstant bei drei Toren und waren mehrfach durch Anne With im Eins-gegen-eins erfolgreich. Allerdings konnte Dortmund immer wieder auf zwei Tore verkürzen und war nach 38 Minuten und dem 16:17-Anschlusstreffer richtig dran. Nach der zweiten Vestergaard-Auszeit stabilisierte sich die HBL-Deckung wieder und provozierte dadurch technische Fehler der Dortmunderinnen. Zunächst bediente Xenia Smits sehr sehenswert Kaba Gassama am Kreis und kurz darauf setzte Bundsen im Tempogegenstoß Jenny Behrend in Szene. So zog die HBL nach 43 Minuten wieder auf 22:18 davon. Auch die anschließende BVB-Auszeit von Groener konnte die Barockstädterinnen zunächst nicht stoppen und Bundsen bestrafte Mitte des zweiten Durchgangs das Dortmunder Sieben gegen Sechs mit dem 24:20 ins verwaiste BVB-Tor. Im weiteren Verlauf nahm das Team aus Westfalen Xenia Smits in Manndeckung und konnte dadurch immer wieder verkürzen. Über 24:22 (50.) gelang Dortmund sieben Minuten vor Schluss gelang Dortmund mit dem 25:26 der erneute Anschlusstreffer. In der Crunchtime spitzte sich der packende Pokalfight immer mehr zu. Auf Ludwigsburger Seite wurden hier defensiv Bundsen mit mehreren Paraden und offensiv Mareike Thomaier zum Faktor. In vergleichsweise kurzer Spielzeit markierte Thomaier zwei Buden aus dem Rückraum, verwandelte einen Siebenmeter und legte das 29:26 von With auf. Dadurch lag Ludwigsburg drei Minuten vor dem Ende wieder mit drei Toren vorne. Der Schlussspurt der Dortmunderinnen durch zwei Treffer von Kelly Vollebregt, die mit neun Toren beste Werferin des Spiels wurde, kam zu spät und die HBL brachte den 30:29-Sieg ins Ziel.

Damit zieht der dreifache DHB-Pokalsieger zum siebten Mal in Folge ins Endspiel ein und hat dort alle Chancen, sich den Cup nach einjähriger Unterbrechung zurückzuholen.

Tore: With 8/3, Malá 6, Carlson 5, Thomaier 3/1, Gassama 2, Behrend 2, Döll 1/1, Faluvégi 1, Smits 1, Bundsen 1.

HBL-Cheftrainer Jakob Vestergaard zeigte sich hinterher erleichtert: „Ich bin sehr zufrieden, dass wir das Finale erreicht haben. Die Mädels haben gekämpft. Wir sind nicht an unser Leistungslimit gekommen, aber es hat gereicht. Wir hatten ein bisschen Probleme mit dem Dortmunder Sieben-gegen-Sechs, aber wir haben sehr gut gearbeitet. Es war ein sehr interessantes Spiel bei einer überragenden Atmosphäre. Jetzt geht es ins Finale und das freut mich sehr.“

Im Endspiel trifft die HBL am Sonntag, 02. März auf die HSG Blomberg-Lippe. Das Team von Trainer Steffen Birkner hatte sich im ersten Halbfinale am Samstagnachmittag in einem ebenfalls sehr umkämpften Spiel mit 27:25 (15:13) gegen die HSG Bensheim/Auerbach durchgesetzt. Mitentscheidende Faktoren für den dritten Finaleinzug der Blombergerinnen – nach 2010 und 2014 – waren eine stabile 6-0-Abwehr, ein erfolgreiches Kreisläuferinnen-Spiel über Laura Rüffieux, die mit sieben Treffen beste Werferin ihres Teams wurde, sowie Zoe Ludwig. Die junge Torfrau zeigte vor allem in der zweiten Hälfte eine starke Leistung und kam in 40 Minuten Spielzeit auf zehn Paraden. Auch in der HBF spielt der Tabellenvierte eine stabile Runde, doch hier entschied Ludwigsburg das Hinspiel mit 32:24 für sich. Trotzdem erwartet HBL-Linksaußen Antje Döll am Sonntagnachmittag eine schwere Aufgabe: „Blomberg ist eine geschlossene Mannschaft, die sehr kämpferisch ist und alles reinhaut. Das müssen wir auch auf die Platte bringen. Die HSG hat ein gutes Tempospiel, starke Mädels im Eins-gegen-eins und gute Rückraumschützinnen hat. Für uns gilt es jetzt gut zu regenerieren, damit wir morgen frische Beine haben. Und dann müssen wir aus einer starken Abwehr heraus ins Tempo und zu einfachen Toren kommen.“

Eine Kuriosität erlebte die Mannschaft aus Ludwigsburg nach der Ankunft im Teamhotel. Nur 15 Stunden standen dem Team von Trainer Vestergaard zwischen dem Abendessen und dem am nächsten Tag folgenden Finalspiel zur Regeneration zur Verfügung. Enttäuschend fand man im Restaurant ein fast leer geräumtes Buffet, so dass nicht jede Spielerin sportlergerecht versorgt werden konnte. Trotz des doch extremen engen Zeitplans wurde das Team zumindest vom Physio-Team für den nächsten Tag bestmöglich vorbereitet.

Tickets sind am Sonntag an der Tageskasse oder vorab online über Ticketmaster und Easy Ticket erhältlich. Außerdem wird das Spiel im Free-TV bei Eurosport sowie auf den Plattformen von Sportdeutschland.tv und DYN übertragen. Die Schiedsrichter-Brüder Ramesh und Suresh Thiyagarajah leiten das Endspiel.

Zuvor stehen sich um 12:30 Uhr die HSG Bensheim/Auerbach und Borussia Dortmund im Spiel um Platz drei gegenüber.

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