HB Ludwigsburg mit souveränem Derbysieg aus der EM-Pause zurück

Am neunten Spieltag der Handball Bundesliga Frauen (HBF) hat die HB Ludwigsburg am Freitagabend in Tübingen einen 33:23 (16:13)-Auswärtserfolg bei der TuS Metzingen gefeiert.

Drei Tage nach Heiligabend sorgten 1.980 Zuschauer für eine stimmungsvolle und Derby-würdige Atmosphäre in der Tübinger Paul-Horn-Arena. Nach nur zwei gemeinsamen Trainingseinheiten nach der EM-Pause musste die HBL neben den beiden Langzeitausfällen Julia Niewiadomska (Kreuzbandriss) und Karolina Kudlacz-Gloc (Babypause) kurzfristig auch auf die angeschlagenen Valentina Klemencic und Veronika Mala (Erkältung) verzichten. Doch Xenia Smits erzielte nach 75 Sekunden das erste Tor des Spiels. Metzingen spielte lange Angriffe und kam dadurch regelmäßig ins Zeitspiel. Doch nach vier Minuten drehten die TuSsies durch Tore von Naina Klein und Jana Scheib das Spiel und gingen mit 2:1 in Führung. Im direkten Gegenzug servierte Smits ein schönes Kreisanspiel auf Kaba Gassama, die zum 2:2 vollendete. Doch die Gastgeberinnen hielten den Vorsprung und bauten diesen durch Sabrina Tröster mit dem 4:2 erstmals auf zwei Tore aus. Diesen hielten die Pink Ladies bis zum 7:5. Anschließend kam Ludwigsburg, angeführt von Smits und Guro Nestaker, die jeweils aus dem Rückraum trafen, zum 7:7-Ausgleich. Johanna Bundsen parierte einen Siebenmeter von Nele Franz, ehe auf der anderen Seite Antje Döll vom Siebenmeterstrich erfolgreich war und die Gäste nach zwölf Minuten mit dem 8:7 wieder in Führung brachte. Auch begünstigt durch das erste Überzahlspiel legte die HBL einen 4:0-Lauf hin. Mit dem 9:7 lag jetzt der Deutsche Meister erstmals mit zwei Toren vorne und zwang die neue TuSsies-Trainerin Miriam Hirsch nach einer knappen Viertelstunde zur ersten Auszeit. Doch die Ludwigsburger Deckung stand jetzt deutlich stabiler und blieb fast acht Minuten ohne Gegentor, ehe Klein zum 8:9 traf und sich das Blatt wieder wendete. Durch drei Tore in Folge lag Metzingen beim 11:10 erneut in Führung, woraufhin Vestergaard nach 20 Minuten seine erste Auszeit nahm. Im Anschluss zeigte die Schweizer Nationaltorhüterin Lea Schupach ihre erste Parade und die TuSsies führten beim 12:10 wieder mit zwei Toren. Mit durchgewechseltem Rückraum, wo jetzt Anne With Johansen, Mareike Thomaier und Jenny Carlson agierten, steigerten sich dann die Ludwigsburgerinnen wieder. Dazu kam auch Johanna Bundsen immer besser ins Spiel, vernagelte das Tor erneut für über sieben Minuten und ermöglichte einen 5:0-Lauf der HBL, die mit dem 15:12 nach 27 Minuten erstmals mit drei Toren vorne lag. Diesen Vorsprung hielten die Gäste bis zur Pause und gingen mit einer 16:13-Führung in die Halbzeit.

Nach dem Seitenwechsel legten die Barockstädterinnen einen Traumstart hin. Zunächst traf Carlson durchsetzungsstark, ehe With Johansen aufmerksam einen Fehler im Metzinger Aufbau nutzte, sodass die HBL keine 60 Sekunden nach Wiederbeginn mit 18:13 und damit mit fünf Toren führte. 120 Sekunden später hatte die Vestergaard-Sieben den Halbzeitvorsprung sogar verdoppelt und innerhalb von nur drei Minuten nach Wiederbeginn auf sechs Tore ausgebaut – 20:14 (34. Minute). Die Deckung des Tabellenzweiten agierte jetzt deutlich aufmerksamer, dazu war Bundsen weiter regelmäßig zur Stelle und kam in ihren 44 Minuten Spielzeit mit zwölf Paraden auf über 44 Prozent abgewehrte Bälle. Unter anderem angetrieben von Anne With Johansen, die mit sechs Treffern am Ende beste Ludwigsburger Werferin wurde und wie Kapitänin Xenia Smits (5 Tore) eine hundertprozentige Trefferquote aufwies, baute die HBL den Vorsprung immer weiter aus. Bundsen zauberte nach Paraden mehrfach ihre an der Schnur gezogenen Pässe über das gesamte Feld auf die Platte und Antje Döll markierte Mitte der zweiten Hälfte mit dem 27:17 die erste Zehn-Tore-Führung. Wenig später sorgte Mareike Thomaier mit dem 28:17 per Siebenmeter für den deutlichsten Vorsprung der Gäste. Anschließend legte Metzingen nochmal einen kurzen Zwischenspurt hin und verkürzte auf 20:28. Doch näher als auf acht Treffer ließ der Deutsche Meister den Tabellenzehnten nicht mehr herankommen. Die für die Schlussviertelstunde eingewechselte Nicole Roth knüpfte an die starke Ludwigsburger Torhüterinnen-Leistung an und kam mit vier Paraden ebenfalls auf 40 Prozent Fangquote. Allerdings häuften sich in der Schlussphase auf beiden Seiten die Fehler und der Vorsprung pendelte sich bei neun Toren ein, ehe Antje Döll 30 Sekunden vor dem Ende den 33:23-Endstand markierte.

Damit kommt der Deutsche Meister erfolgreich aus der EM-Pause und festigt mit dem siebten Saisonsieg den zweiten Tabellenplatz.

Tore: With 6/1, Smits 5, Döll 5/1, Thomaier 4/1, Carlson 3, Nestaker 3, Faluvégi 2, Behrend 2, Leuchter 2, Gassama 1.

HBL-Cheftrainer Jakob Vestergaard: „Wir sind natürlich sehr zufrieden, mit zehn Toren in Metzingen zu gewinnen. Hier ist es nicht einfach vor vielen Zuschauern bei super Stimmung. In den ersten zehn Minuten hatten wir, wie erwartet, ein paar Probleme. Anschließend haben wir aber sehr gut gespielt und konnten auch viel wechseln.“

Die Belastungssteuerung war für die HBL sehr wichtig, denn es geht nahezu nahtlos weiter. Bereits am Sonntag, 29. Dezember (17 Uhr) steht mit dem zehnten HBF-Spieltag gegen die HSG Blomberg-Lippe das letzte Spiel des Jahres in der Ludwigsburger MHPArena an. Tickets für dieses Verfolgerduell gegen den Tabellenvierten sind online bei Reservix und an allen Reservix-Vorverkaufsstellen erhältlich.

Foto: Anne With Johansen setzt sich gegen die Metzinger Abwehr durch. (Quelle: Markus Kimmel)