Zum zweiten Halbfinalspiel der Play-Offs um die Deutsche Meisterschaft tritt die HBL am Mittwoch, 14. Mai beim Thüringer HC an. Anwurf ist um 19:30 Uhr in der Salza-Halle. Nach dem souveränen Heimsieg kann der Titelverteidiger mit einem weiteren Erfolg den Finaleinzug perfekt machen.
Auch wenn die HB Ludwigsburg mit dem 37:23-Heimsieg gegen den Thüringer HC im ersten Halbfinale am Samstagabend einen mehr als stabilen Grundstein gelegt hat, gilt es für den Einzug ins Finale im zweiten Halbfinale eine ähnlich starke Leistung zu zeigen. Durch den neuen, von vielen Vereinen kritisch gesehenen Play-Off-Modus mit der Best-of-three-Serie, zählt der Erfolg in der heimischen MHP-Arena nur als klassisches 1:0, die Tordifferenz ist hinfällig. Bereits eine einfache Ludwigsburger Niederlage würde dazu führen, dass der THC ein drittes Spiel in der Barockstadt erzwingt. Deswegen hält HBL-Cheftrainer Jakob Vestergaard auch die Spannung hoch: „Wir haben die Sachen, die nicht so gut gelaufen sind, aus dem Spiel am Samstag gezogen. Jetzt geht es eben bei 0:0 wieder los und in der Salza-Halle erwartet uns eine andere Situation.“
“Die Luft war raus” titelte der THC nach der deutlichen Niederlage im ersten Halbfinale. Überraschend ist auf das Team um Kapitänin Josefine Hanfland nach dem Pokal-Wochenende in Graz die ganze Woche medial zu viel eingeprasselt, so dass eine angebrachte Vorbereitung für den wichtigsten nationalen Titel kaum möglich gewesen ist. Bleibt bei aller sportlicher Fairness zu hoffen, dass sich die Müller-Schützlinge vor dem zweiten Halbfinale bei dem engen Spielplan von der Müdigkeit erholen konnten. Vor dem Spiel am Mittwochabend kommen zudem zwangsläufig die Erinnerungen an den letzten Ludwigsburger Auftritt in Bad Langensalza hoch, als beim 23:22-Auswärtssieg Mitte März die Emotionen sehr hochkochten. Dagegen blieb es am vergangenen Samstagabend in der MHP-Arena ausgesprochen ruhig. Das Team um Kapitänin Xenia Smits fokussiert sich dabei weiterhin auf sich. „Wir bleiben in unserem Rhythmus, wie die gesamte Saison über schon. Nach einem Regenerationstag am Sonntag, haben wir am Montag das Spiel analysiert und bereiten uns seither auf Mittwoch vor, um da hoffentlich den zweiten Schritt gehen zu können“, sagt Smits.
Damit das gelingt, gilt es für die Barockstädterinnen an die konzentrierte Leistung aus dem ersten Halbfinale anzuknüpfen. Dabei sollen die beiden Topscorerinnen der Handball Bundesliga-Frauen (HBF), Johanna Reichert und Natsuki Aizawa, ähnlich gut aus dem Spiel genommen werden, wie bereits in Ludwigsburg. Dort kam die HBL aus einer stabilen Deckung häufig ins Tempospiel zu. Am Mittwoch gilt es zudem sich von der vermutlich hochemotional aufgeladenen Salza-Halle nicht anstecken zu lassen, sondern kühlen Kopf zu bewahren und sich auf das eigene Spiel zu konzentrieren. „Wir wollen wieder das Tempo bestimmen. Das hat am Samstag sehr gut funktioniert. Außerdem brauchen wir eine gute Abwehr und starke Torhüterinnen“, sagt Vestergaard. Schwedens Handballerin des Jahres in Diensten der HBL, Johanna Bundsen, glänzte am Samstag mit 14 Paraden. Für Nicole Roth ist es eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. Auf Ludwigsburger Seite sind Dorottya Faluvégi und Julia Niewiadomska verletzungsbedingt nicht dabei.
Anwurf ist um 19:30 Uhr in der Salza-Halle Bad Langensalza. Das Spiel steht unter der Leitung der Schiedsrichter-Brüder Ramesh und Suresh Thiyagrajah und wird auf den Plattformen von Sportdeutschland.tv und DYN übertragen.