HB Ludwigsburg feiert überraschenden Punktgewinn beim Favoriten in Esbjerg

Am neunten Spieltag der EHF Champions League gelang der HB Ludwigsburg auch auf europäischem Parkett ein erfolgreicher Start ins neue Jahr. Beim dänischen Doublesieger Team Esbjerg erkämpfte sich der Deutsche Meister am Sonntagnachmittag mit dem 30:30 (20:12)-Unentschieden einen hochverdienten Punkt.

In einer überragenden ersten Halbzeit erspielte sich die HBL bereits einen Acht-Tore-Vorsprung. Dieser konnte von den in der zweiten Hälfte erstarkten Däninnen nicht mehr gedreht werden. Im sechsten Aufeinandertreffen mit Esbjerg gelang damit der erste Auswärtspunkt-Gewinn als HB Ludwigsburg – dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Das beweist auch die ausgeglichene Torschützinnenstatistik. Mareike Thomaier erzielte mit fünf Treffern die meisten HBL-Tore. Mit Antje Döll, Viola Leuchter, Anne With, Xenia Smits und Dorottya Faluvégi erzielten fünf Spielerinnen jeweils vier Tore. 

Die HBL legte trotz den weiterhin fehlenden Valentina Klemenčič, Julia Niewiadomska, Karolina Kudlacz-Gloc und Kaba Gassama einen Start nach Maß hin. Nach vier Minuten stellte With bereits auf 4:1 für die HBL. Team Esbjerg tat sich direkt zu Beginn mit vielen Ballverlusten und Fehlwürfen schwer ins Spiel zu finden. Erst nachdem With eine Zwei-Minuten-Strafe kassierte, fand das Team aus der fünftgrößten Stadt Dänemarks ins Spiel und glich durch Line Haugsted zum 5:5 aus (9. Minute). Ein Weckruf für die Barockstädterinnen, die ab hier ihre wohl beste Halbzeit der bisherigen Saison zeigten. Das Team von Trainer Jakob Vestergaard verteidigte extrem aggressiv und diszipliniert. Mareike Thomaier traf nach gut zwanzig Minuten zur erstmaligen Fünf-Tore Führung (14:9). Nur sechs Minuten später stand die deutsche Nationalspielerin schon wieder im Fokus, als sie in Überzahl ins verwaiste Tor der Gastgeberinnen zum 18:9 und der damit höchsten HBL-Führung im Spiel traf (27.). Zum Ende der ersten Halbzeit ließ der Deutsche Meister nicht mehr viel zu und hielt den deutlichen Vorsprung. So ging es mit einer Acht-Tore-Führung in die Pause (20:12).

Zum Start in die zweite Halbzeit wurde das Leben der Ludwigsburgerinnen durch die frühen zwei Zeitstrafen gegen Leuchter und Thomaier schwer gemacht, während Team Esbjerg wie verwandelt aus der Kabine kam. Vor allem die Torhüterin der Däninnen, Anna Kristensen, zeigte eine Parade nach der anderen und so dauerte es fast sechs Minuten bis Leuchter das erste HBL-Tor in der zweiten Hälfte erzielte (21:17). Das Heimteam kämpfte sich für Stück für Stück heran. Die Ludwigsburgerinnen blieben jedoch konzentriert, schafften es sich in den richtigen Momenten aus dem dänischen Dauerdruck zu befreien und konnten ihre Führung so bis in die Schlussphase halten. Erst drei Minuten vor Schluss traf Esbjergs Topspielerin Henny Reistad zum 28:28-Ausgleich. Zur Schlussphase war also alles offen. Kurz darauf zog die in der zweiten Hälfte überragende Jenny Carlson ein Foul welches folgerichtig mit einem Siebenmeter und zwei Minuten gegen Esbjergs Rikke Iversen geahndet wurde. Döll blieb an der Linie souverän und brachte die HBL wieder in Führung (29:28). In der letzten Minute ging es hin und her. Thomaier sorgte per Siebenmeter für eine erneute Führung (30:29), ehe Esbjerg durch Sarah Dekker erneut ausglich. Die letzte Chance gehörte sogar der HBL. Die Ludwigsburgerinnen spielten den letzten Angriff aus und nahmen mit der Schlusssirene einen schweren Distanzwurf, der jedoch vereitelt wurde. Am Ende stand mit dem 30:30-Unentschieden ein denkwürdiger und hochverdienter Punktgewinn. Damit bleibt das Team um HBL-Kapitänin Xenia Smits auf dem sechsten Platz der Gruppe B, der für eine Playoff-Qualifikation reichen würde. Der Vorsprung auf die Verfolger beträgt jetzt bereits vier Punkte.

Tore: Thomaier 5/1, Döll 4/1, Leuchter 4, With 4, Smits 4, Faluvégi 4, Carlson 3, Nestaker 1, Bundsen 1

HBL-Cheftrainer Jakob Vestergaard: „Wir sind sehr, sehr zufrieden mit dem Punktgewinn. In der ersten Halbzeit haben wir überragend gespielt. Zum Start in die zweite Halbzeit hatten wir durch die zwei Zeitstrafen etwas Probleme. Aber ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann Esbjerg zuletzt Zuhause einen Punkt verloren hat. Das war ganz, ganz stark von uns.“

Bereits am Mittwoch steht für die HBL das nächste Bundesligaspiel auf dem Programm. Um 19 Uhr gastiert die HSG Bensheim/Auerbach in der MHP-Arena. Tickets sind online bei Reservix sowie an allen Reservix-Vorverkaufsstellen erhältlich. In der Champions League geht es für die HBL am kommenden Sonntag weiter. Dann gastiert das Team aus Buducnost, welches bereits gestern ihren ersten überraschenden CL-Saisonsieg gegen Vipers Kristiansand feierte, in der MHP-Arena.

Foto: Jenny Carlson kann sich mit ihrem Team über einen gewonnenen Auswärtspunkt beim Favoriten in Esbjerg freuen. (Quelle: Kornej Weibert)