Zum Nachholspiel des achten Spieltags in der Handball Bundesliga Frauen tritt die HB Ludwigsburg am Mittwoch, 29. Januar, als Tabellenführer gegen den Zweitplatzierten Thüringer HC an. Anwurf ist um 19 Uhr in der MHP-Arena.
Bei der HBL jagt ein Top-Duell das nächste. Nach dem sensationellen 28:26-Sieg bei Brest Bretagne Handball und der damit sicheren Qualifikation für die Play-offs der EHF Champions League, wartet an diesem Mittwochabend in der heimischen MHP-Arena das nächste Spitzenspiel in der HBF auf die HB Ludwigsburg. Mit dem Thüringer HC gastiert der Dauerrivale und aktuelle Tabellenzweite in der Barockstadt. „Dieses Spiel ist so etwas wie der Klassiker im deutschen Frauenhandball. Beide Teams haben die vergangenen zehn Jahre dominiert“, freut sich HBL-Cheftrainer auf das Duell gegen den siebenmaligen Deutschen Meister. Der letzte Titelgewinn des THC liegt mit dem DHB-Pokalsieg 2019 aber bereits einige Jahre zurück. Inzwischen hat der fünffache Deutsche Meister aus dem Schwabenland die Nase vorne. Seit acht Pflichtspielen sind die Ludwigsburgerinnen gegen die Thüringerinnen ungeschlagen. Zuletzt gewann das Team von Jakob Vestergaard im DHB-Pokal-Viertelfinale Anfang November relativ deutlich mit 36:28 und zog damit ins Haushahn FINAL4. „Von diesem Spiel haben wir nochmal viel angeschaut und analysiert“, sagt der HBL-Cheftrainer.
Das seit 2010 von Trainer-Urgestein Herbert Müller gecoachte Team hat sich, nach einem Umbruch im Sommer mit acht Ab- und sieben Neuzugängen sowie einem durchwachsenen Saisonstart mit zwei Niederlagen (29:30 gegen Borussia Dortmund & 31:38 bei HSG Bensheim/Auerbach) in den ersten fünf Spielen, inzwischen komplett gefunden. Sieben Siege in Serie fuhr das Team aus Erfurt und Bad Langensalza ein, unter anderem ein 33:23 auswärts bei Borussia Dortmund, die dadurch die Tabellenführung an die HBL verloren. Vergangenen Mittwoch gab es ein 28:28-Unentschieden gegen TuS Metzingen. Damit ist der Vorjahresdritte seit acht Bundesliga-Spielen ungeschlagen und als Tabellenzweiter mit 21:5-Punkten und drei Zählern Rückstand der erste Verfolger der Ludwigsburgerinnen. In der EHF European League ist der THC nach der Hälfte der Gruppenphase als Tabellenzweiter auf Viertelfinalkurs. Nach zwei Siegen kassierte man am Sonntag mit 22:26 beim HC Dunarea Braila in Rumänien die erste Niederlage und hat damit erstmals seit dem DHB-Pokal-Viertelfinale gegen Ludwigsburg nach zehn ungeschlagenen Partien wieder ein Pflichtspiel verloren.
In der Offensive wird das Team von Johanna Reichert, mit 114 Toren die beste Werferin der Liga, angeführt. Die österreichische Nationalspielerin hat bisher als einzige Spielerin in dieser HBF-Saison dreistellig getroffen, 27-mal davon per Siebenmeter. Unterstützt wird sie vor allem von der vor der Saison verpflichteten Japanerin Natsuki Aizawa, die mit 60 Assists als bester Lieferservice der Liga aufwartet. In dieser Statistik folgt HBL-Kapitän Xenia Smits mit 52 Vorlagen auf Platz zwei. „Wir müssen eine super starke Abwehr gegen Reichert und Aizawa stellen. Insgesamt möchten wir wieder mit viel Tempo, aber ohne einfache Fehler spielen. In Brest war das sehr gut, daran möchten wir gerne anknüpfen“, sagt Vestergaard. Mit der gebürtigen Leonbergerin Dinah Eckerle (2018-2020) im Tor und der schweizerischen Nationalspielerin Kerstin Kündig (2022/23), die zur kommenden Saison zu GC Amicitia Zürich wechseln wird, stehen zwei ehemalige Bietigheimerinnen im THC-Kader. Den umgekehrten Weg ist Nicole Roth gegangen, die vor dieser Saison nach zwei Jahren in Thüringen ins Ländle zurückgekehrt ist.
Die Ludwigsburgerinnen werden auch ohne die weiterhin nicht zur Verfügung stehenden Valentina Klemencic (Sprunggelenk), Julia Niewiadomska (Kreuzbandriss) und Karolina Kudlacz-Gloc (Babypause) versuchen die Form der vergangenen Wochen zu konservieren und die Tabellenführung weiter auszubauen. „Nach einem Champions League-Spiel haben wir in dieser Saison noch nicht verloren. Das Selbstvertrauen ist gut, wir sind bereit für das nächste Topspiel, aber brauchen auch die Unterstützung unserer Fans“, hofft Vestergaard auf eine große Kulisse in der MHP-Arena.
Anwurf ist um 19 Uhr. Tickets gibt es am Mittwoch an der Abendkasse sowie vorab online bei Reservix und an allen Reservix-Vorverkaufsstellen. Außerdem wird das Topspiel auf den Plattformen von Sportdeutschland.tv und DYN übertragen. Schiedsrichter der Partie sind Thomas Kern und Thorsten Kuschel.
Foto: Dorottya Faluvégi ist mit ihrem Team im Nachholspiel gegen den Thüringer HC gefordert. (Quelle: Marco Wolf)