Die SG BBM Bietigheim steht unter den besten acht Teams Europas! In den Play-offs der EHF Champions League wurde nach dem Zwei-Tore-Vorsprung aus dem Hinspiel im Rückspiel bei Ikast Handbold mit einem 31:31 (18:13)-Unentschieden der Viertelfinal-Einzug perfekt gemacht.
Eine Woche nach dem 29:27-Hinspielsieg in Ludwigsburg starteten die SG-Ladies ohne die Langzeitverletzten Melinda Szikora und die krankheitsbedingt fehlende Anne With Johansen ins Rückspiel in der mit 2.500 Zuschauern ausverkauften IBF-Arena in Ikast. Nach einer ersten Führung der Gastgeberinnen drehten die Bietigheimerinnen durch Treffer von Kelly Dulfer und Xenia Smits innerhalb von 30 Sekunden die Partie und gingen beim 2:1 erstmals in Führung. Ikast kam zu Beginn zu einfachen Tempogegenstoß-Treffern und ging nach acht Minuten beim 2:5 erstmals mit drei Toren in Führung. Doch durch zwei Treffer von Jenny Behrend und ein wunderschön herausgespieltes Tor von Kaba Gassama kam Bietigheim innerhalb von nur 56 Sekunden zum 5:5-Ausgleich nach exakt zehn Minuten und hatte damit die passende Antwort in einer turbulenten Anfangsphase im Hexenkessel von Ikast. Anschließend zog der Zweitplatzierte der dänischen Liga mit zwei Toren in Folge zwar nochmal auf 7:5 weg, doch stabilisierte sich die Bietigheimer Defensive immer mehr. Über fünf Minuten blieb man ohne Gegentor und dazu wurden die Chancen in der Offensive besser genutzt. Antje Döll traf innerhalb 60 Sekunden dreimal in Folge, drehte so das Spiel und bescherte den SG-Ladies beim 8:7 die zweite Führung der Partie. Diese wurden durch Dulfer und Gassama bis Mitte der ersten Hälfte auf 10:7 und drei Tore ausgebaut.
Ikast-Trainer Kasper Christensen sah sich gezwungen seine erste Auszeit zu nehmen. Danach parierte Gabriela Moreschi zunächst einen Siebenmeter, ehe Xenia Smits auf der anderen Seite den Bietigheimer Vorsprung mit dem 11:7 auf vier Treffer schraubte. Doch die Däninnen kamen mit einem 3:0-Lauf in der 19. Minute wieder auf 10:11 heran. In den folgenden sechs Minuten legte Bietigheim jeweils mit einer Zwei-Tore-Führung vor, ehe Ikast wieder auf einen Treffer verkürzte. So steigerte sich das Ergebnis bis fünf Minuten vor der Pause auf 15:13. In der Schlussphase der ersten Hälfte blieben die Bietigheimerinnen erneut fünf Minuten ohne Gegentreffer. Moreschi parierte im ersten Durchgang insgesamt neun und damit starke 41 Prozent der Würfe. Vorne sorgten Xenia Smits und Dorottya Faluvégi dafür, dass die SG BBM mit einer 18:13-Führung in die Halbzeit gingen.
Im zweiten Durchgang knüpfte Moreschi mit einem gehaltenen Siebenmeter direkt an ihre gute Leistung vor der Pause an und sollte am Ende mit 16 Paraden und 34 Prozent Fangquote zur Spielerin des Spiels gekürt werden. Auch in der Offensive traf Bietigheim regelmäßig, sodass Antje Döll mit dem 22:16 in der 37. Minute für die erste Sechs-Tore-Führung sorgte. Anschließend wogte das Spiel in Phasen hin und her. Der vierfache dänische Meister kam bis zur 41. Minute beim 22:24 wieder auf zwei Treffer heran. Nach der folgenden Auszeit von SG BBM-Cheftrainer Jakob Vestergaard zog seine Mannschaft Mitte der zweiten Hälfte wieder auf vier Tore davon (26:22). Sieben Minuten vor dem Ende betrug der Bietigheimer Vorsprung beim 28:27 nur noch einen Treffer und zweieinhalb Minuten vor dem Ende erzielten die Gastgeber den 30:30-Ausgleich. Es drohte eine hochdramatische Crunchtime, als nach der letzten SG BBM-Auszeit Xenia Smits nur den Pfosten traf und Ikast im Gegenzug 75 Sekunden vor dem Ende erstmals seit der 13. Minute wieder in Führung ging. Doch Inger Smits sorgte 46 Sekunden vor Schluss mit dem 31:31-Ausgleich für die Entscheidung, denn das Unentschieden reichte den Bietigheimerinnen dank des Vorsprunges aus dem Hinspiel zum sensationellen Weiterkommen. Damit stehen die SG-Ladies erstmals in der Vereinsgeschichte im Viertelfinale der EHF Champions League.
SG BBM-Cheftrainer Jakob Vestergaard: „Die Mannschaft hat es unglaublich gut gemacht. Wenn wir so eine Abwehr und so eine Torfrau stellen, ist es für uns natürlich einfacher. In der ersten Hälfte haben wir sehr gut und klug gespielt. In der zweiten Hälfte hatten wir mehr Druck und waren auch etwas müde, spielten zudem unsere ganze Routine aus, am Ende bin ich sehr zufrieden. Nun freuen wir uns auf das absolute Highlight im Viertelfinale gegen Odense Handbold.“
Tore: Doll 6/1, X. Smits 6/2, Dulfer 5, Kudlacz-Gloc 3, Behrend 3, Faluvégi 3, Gassama 2, Hvenfelt 2, I. Smits 1.
Bevor es Ende April und Anfang Mai im Viertelfinale der Königsklasse in Hin- und Rückspiel gegen Odense Handbold um den Einzug ins EHF Final4 geht, richtet sich der Fokus der SG-Ladies in den nächsten Wochen wieder auf die Handball Bundesliga Frauen (HBF). Auf den Tabellenführer wartet bereits am Mittwochabend (19 Uhr) in der heimischen Sporthalle am Viadukt das Spitzenduell gegen den Zweitplatzierten HSG Bensheim/Auerbach. Nur drei Tage später folgt an Ostersamstag das Heimspiel gegen den BSV Sachsen Zwickau.