Nach großem Kampf und einer überragenden Leistung musste sich die SG BBM Bietigheim am 8. Spieltag der EHF Champions League beim Topfavoriten Györi Audi ETO KC denkbar knapp mit 29:31 (17:13) geschlagen geben.
Im Hexenkessel von Györ startete die SG BBM gut in diese Partie und ging mit 1:0 durch Kelly Dulfer in Führung. 4:2 hieß es sogar nach sechs gespielten Minuten für die SG-Ladies. Viel lief in der Anfangsphase über Kreisläuferin Kaba Gassama, welche sich mehrmals energisch gegen die gegnerische Abwehr erfolgreich durchsetzte. Zudem zeigte sich Torhüterin Gabriela Moreschi erneut in exzellenter Form, der Abwehrverbund vor ihr rührte zudem Beton an. Mitte der ersten Halbzeit hielt das furios aufspielende Bietigheim den zwei Tore-Vorsprung, agierte weiter bissig und hochkonzentriert gegen das europäische Starensemble. Gegen den Sturmlauf der SG-Ladies hatte Györ zu diesem Zeitpunkt nur wenig entgegenzusetzen.
Nach dem 15:10 durch Inger Smits nach 22 Minuten musste Györ-Coach Ulrik Kirkely seine erste Auszeit nehmen. Die SG BBM zog danach weiter ihr Spiel durch, hielt Györi auf Distanz, so dass es mit einem für alle unerwartbaren 17:13 in die Halbzeitpause ging.
Die Ungarinnen kamen wie erwartet mit Dampf aus der Kabine, erzielten das 17:14 und die SG BBM musste früh eine doppelte Unterzahlsituation überstehen. Doch Gabriela Moreschi hielt auch mit einem gehaltenen Siebenmeter ihr Team im Spiel. Xenia Smits und Inger Smits stellten auf 19:14. Doch der fünfmalige Champions League-Sieger erhöhte weiter den Druck, die SG BBM hielt bravourös dagegen und verteidigte zur 40. Minute die 22:17-Führung. Mit einem zu schnellen Dreierpack verkürzte Györ auf 22:20, später auf 22:21. Karolina Kudlacz-Gloc antwortete eindrucksvoll per Doppelschlag zum 24:21. Nach 45 Minuten stand es in dieser hochklassigen Partie 25:22 für Bietigheim, doch die Gastgeberinnen wurden stärker und glichen bis zur 50. Minute zum 26:26 aus.
Die Partie in der ausverkauften Audi Arena wurde weiter auf Augenhöhe geführt. Mit 28:28 ging es in die letzten vier Minuten, in der Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage entscheiden würden. Györ markierte die Führung und setzte eine Minute vor Abpfiff das 30:28, wodurch das Match entschieden war. Nach 60 Minuten hieß es 31:29 für die ungarischen Gastgeberinnen.
Nach dieser Niederlage gehen die SG-Ladies auf einem hervorragenden dritten Tabellenplatz in der Gruppe A in die WM-bedingte Vereinspause. In der Handball Bundesliga Frauen grüßen sie von der Spitze.
SG BBM Cheftrainer Jakob Vestergaard: „Wir haben Györ einen großen Kampf geliefert. In der Schlussphase machten wir leider zu viele Fehler. Dennoch bin ich zufrieden mit meinem Team, denn ich glaube es gibt nicht viele Mannschaften in Europa, die Györ über so eine lange Zeit bis zum Maximum fordern. Klar, am Ende sind wir enttäuscht, dass wir den Sieg nicht einfahren konnten.“
Tore: Kudlacz-Gloc 5/2, X. Smits 5/1, Gassama 4, Hvenfelt 4, Döll 3, Dulfer 3, I. Smits 2, Malá 2, Behrend 1
Für die SG BBM Bietigheim steht nun aufgrund der anstehenden Weltmeisterschaft in Skandinavien eine Pause an. Am 27. Dezember treten sie in der Handball Bundesliga Frauen auswärts bei Borussia Dortmund an.